Das Arithmometer von Arthur Burkhardt - der Beginn einer deutschen Rechenmaschinenproduktion gegen Ende des 19. Jahrhunderts

Das Burkhardt Arithmometer ist die erste deutsche Staffelwalzenmaschine, die in Serien-Produktion gefertigt wurde. Gebaut wurde sie ab 1878 von Arthur Burkhardt in Glashütte, Sachsen. Burkhardt beschränkte sich bei der Konzeption seiner Maschine auf eine geringfügig veränderte Kopie des Arithmomètre von Thomas (vgl. Inv.-Nr. FDM 9140), deren größter Vorteil gegenüber dem Original - aus deutscher Sicht - darin bestand, dass sie für Reparatur- und Wartungsarbeiten nicht mehr nach Paris, sondern nur nach Sachsen geschickt werden musste. Es gelang Burkhardt, mit seiner Staffelwalzenmaschine den Ruhm der sächsischen Rechenmaschinen-Fabrikation zu begründen. 1892 waren drei Modelle erhältlich, und zwar ein 6-stelliges (EW) für 375 Mark, ein 8-stelliges für 475 Mark und ein 10-stelliges für 675 Mark. Bei diesem 6-stelligen Exemplar lässt die niedrige Maschinen-Nr. 324 auf ein frühes Modell (um 1890) schließen. Umdrehungs- und Resultatwerk werden durch zwei Drehknöpfe gelöscht, auf denen die Gebrauchsmuster-Nr. "D.R.G.M. N° 78251." vermerkt ist. Es befinden sich 2 weitere, spätere Exemplare des Modells A in der Sammlung.

Der Informatikstudent Claas Dabrock hat zu Modell 324 des Burkhardt Arithmometer eine 3D-Animation im Rahmen seiner Bachelorarbeit bei Professor Dr. Ina Prinz erstellt, die einen guten Einblick in die Grundfunktionen dieser Rechenmaschine gibt, gleichzeitig aber auch die frappierenden Ähnlichkeiten zum Thomas-Arithmomètre erkennen lässt.

(Es war schwierig die dunkle Oberfläche des im Original mit Schellack behandelten Messings wiederzugeben, das im Laufe der Zeit stark nachgedunkelt ist. Es handelt sich aber nicht, wie in einigen Kameraeinstellungen zu vermuten wäre, um Holz. Wir bitten diese leichte Abweichung der visuellen Anmutung zu entschuldigen.)