Zahlen

Robert Indiana - Anton Stankowski

ln der Ausstellung „Zahlen“: Robert Indiana (*1928) - Anton Stankowski (1906-1998) treffen zwei Künstler aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein können.

Robert Indiana ist in der Pop-Art mit plakativen Zahlenbildern und der Darstellung von Wörtern wie beispielsweise „LOVE“ bekannt geworden. Er orientierte sich bei seinen Zahlenbildern an Schriftzügen aus der Gebrauchsgrafik. Besonders hatten es ihm die Schablonenschriften amerikanischer Firmen aus dem 19. Jahrhundert angetan. Die individuelle Bildaussage erreicht Indiana in erster Linie mit seiner gekonnten Farbwahl. Die Kombination aus Ziffer und Zahlwort rückt den Inhalt zwar formal in den Vordergrund, doch ist die plakative und eindringliche Ästhetik mindestens ebenso präsent.

Anton Stankowski hingegen war ein bedeutender konstruktiver Künstler, der sich aber ebenso intensiv der Gebrauchsgrafik widmete. Er gestaltete seine Zahlen zum Teil als Etagenziffern für das Stadthaus Bonn. Bei seinen Zahlenbildern analysierte er stets die Form und die Bedeutung. Beides verknüpfte er in meist sehr streng wirkenden Kompositionen. Dennoch ist sein Ansatz auch spielerisch und unvoreingenommen, was die zahlreichen völlig unterschiedlichen Werke zeigen. Bei Stankowski steht eindeutig der formalästhetische Aspekt im Vordergrund.

Obwohl die künstlerischen Ausgangspunkte stark differenzieren, zeigt diese Gegenüberstellung, daß beide Künstler auf ihre ganz eigene Weise Gebrauchsgrafik zu Kunst machten.