AINU

Geschichte und Kultur einer ethnischen Minderheit

AINU, das heißt „Menschen„, bewohnen seit Jahrhunderten die Gebiete im Norden Japans, Hokkaido, Sachalin und die Kurilen-Inseln. Als Jäger und Sammler lebten sie von den reichen Ressourcen ihrer Umwelt in Berg und Meer. Zunächst als Krieger von den Japanern gefürchtet, hatten sie Teil am Handel mit Pelzen und chinesischen wie japa- nischen Brokaten. Ab dem 16. Jahrhundert von den Japanern mehr und mehr zurückgedrängt, gerieten sie in Abhängigkeit von Japan oder Russland, ihre Kultur begann zu verarmen. Von den Europäern als Vertreter einer vermeintlich „uralten“ Kultur, ja sogar als europäisches Restvolk angesehen, wurden die AINU in den letzten zweihundert Jahren von der Völkerkunde stark beachtet. Deutschland besitzt weltweit einzigartige Sammlungen der hervorragenden Schnitzkunst, von Jagdgeräten und Kleidung, die heute von den zu neuem Selbstbewußtsein erwachten AINU aufmerksam registriert und beachtet werden.

Die Ausstellung anläßlich des internationalen Symposiums „AINU Studies and AINU Collections“ (11.- 14.12.2000) zeigt Unikate aus der Sammlung des Rautenstrauch-Joest Museums der Stadt Köln sowie japanische Rollbilder mit Darstellung der traditionellen AINU-Kultur aus dem 19. Jahrhundert aus den Völkerkundemuseen Berlin, München und Mannheim.